Gemeinsam statt einsam (Braunschweig)

Wir haben Unge­wöhn­li­ches gewagt: Anders als vie­le unse­rer Best-Ager-Gene­ra­ti­on leben wir in einer Wohn­ge­mein­schaft (WG). Im Schnitt sind wir 58 Jah­re alt. Fast ein Jahr leben wir jetzt im Braunschweiger Bahn­hofs­vier­tel zusam­men, es läuft gut.

Wie schlech­ter Schlaf, Über­ge­wicht oder Herz-Kreis­lauf-Lei­den macht Ein­sam­keit krank. Abhil­fe ist ein­fach: gemein­schaft­li­ches Woh­nen – in einem Netz mit unter­schied­li­chen Bezie­hun­gen, Kon­tak­ten und Her­aus­for­de­run­gen jeden Tag. Für gesun­des Altern ist kaum zu unter­schät­zen, sozi­al aktiv zu sein und zusam­men mit vie­len Men­schen den All­tag zu bestehen.

Von der Vie­rer-WG wol­len wir für unser drit­tes Lebens­drit­tel zum Mehr-Gene­ra­tio­nen-Haus wer­den. Denn die rich­ti­ge Wohn­form ist die, in der Gemein­schaft zählt. Die eige­nen vier Wän­de sind uns zu groß gewor­den, seit die Kin­der flüg­ge gewor­den sind. Viel zu put­zen, der Gar­ten. Wir mer­ken: Vie­les muss man nicht selbst tun, kau­fen oder besit­zen. Die Gemein­schaft hilft. Jung und Alt küm­mern sich umein­an­der. Kei­ner soll in unse­rer neu­en „Fami­lie“ ein­sam wer­den. Bis ins hohe Alter, lebenslang.

Dem von der Kom­mu­ne geför­der­ten Netz­werk „Gemein­sa­mes Woh­nen“ in Braunschweig schlie­ßen sich immer mehr Men­schen an. Es gibt vie­le Ideen, aber nicht immer eine gemein­sa­me Wel­len­län­ge. Auch der über­hitz­te Immo­bi­li­en­markt sorgt uns.

Den­noch: Wir machen wei­ter. Wer Lust hat, kann sich gern mit uns auf den Weg zum „gemein­schaft­li­chen Woh­nen“ machen.

Kon­takt: Dirk Schlin­kert (dschlinkert@gmx.de)